Wir ziehen um!

Hallo liebe Familie, liebe Freunde! 😊

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein anderer Blogbeitrag kommen, aber wie so oft ändern sich die Pläne. Diesmal aber drastisch. 

Gestern am 20.11. waren am Morgen alle Mitarbeiter versammelt. Dann hat Rachel, unsere Chefin, gesagt: "Wir ziehen um - in zwei Wochen!" Da stand einigen natürlich erstmal der Schock ins Gesicht geschrieben. Das ganze Gelände wird verkauft und so müssen wir hier raus. Allerdings wird der chinesische Geschäftsmann unsere Miete für das neue Haus bezahlen. Für wie lange ist noch nicht klar, doch das ist schon mal eine riesige Erleichterung!
Neben dem Packen steht erstmal die Suche nach einem neuen Haus an. 
Wir brauchen dafür dein Gebet! Es ist ziemlich schwierig, ein passendes Haus zu finden. Denn es müssen genügend Schlafräume und Bäder da sein, Räume, die sich für das Krankenschwesternzimmer, das Spielzimmer, Esszimmer, Wohnzimmer, Büro und so weiter eignen. Außerdem sollte es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein, doch auch Platz für die Kinder zum Spielen draußen wäre schön. Da gibt es also viel zu beachten. 

Die Sachen, die wir schon packen konnten, sind schon gepackt. Wie zum Beispiel das Büro mit den ganzen Patientenakten. Oder die Küchensachen, die wir nicht mehr brauchen. 

der Küchenbereich
Teile des Krankenschwesternzimmers



das Büro
das Wohnzimmer

Für Johanna und mich wird es auch ein besonderer Schritt werden, da wir damit auch ein neues zu Hause bekommen. Auf der einen Seite ist das sehr schade, weil wir uns hier sehr wohlfühlen und auch die Lage von unserem Zimmer im Haus sehr gut finden, auf der anderen Seite ist es aber natürlich auch aufregend und wir sind sehr gespannt.

Ich werde hier immer wieder kleine Updates geben. Denn diese Zeit wird sehr stressig werden und wir werden viel Weisheit, Kraft und Ruhe brauchen. 

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21.11.
Heute Nacht kommt ein Schiffscontainer zu dem Haus von unseren Chefs. Das haben wir auch nicht so erwartet. Eigentlich sollte er erst nächste Woche kommen. Das heißt, dass es ans Ausladen von den ganzen Sachen geht. Eigentlich sollte davon schon viel in das Haus hier kommen, doch nun muss alles zwischengelagert werden.
Während ich gerade diesen Beitrag schreibe, kam ein Anruf, dass der Container erst 22 Uhr kommt. Das wird also eine lange Nacht. Deshalb werde ich mich dann auch nochmal hinlegen und "vorschlafen". 😉 

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23.11.
Der Container ist gut angekommen und wir haben alles ins Haus verstauen können. Er kam dann übrigens erst 22:45 Uhr und wir waren gegen 1 Uhr fertig. Dann gab es noch eine leckere Nudelsuppe, Sandwiches und einen Nachtisch.

der Container ist angekommen

Wir hatten zum Glück sehr viele Helfer!
Ich bin ganz hinten zwischen all den Kartons mit Kleidung 😉

Im Container, der aus Irland kam, waren medizinische Sachen, Kleidung, Spielsachen, Bücher, Unmengen an Windeln, Betten, Matratzen, Küchengeräte, persönliche Sachen von den Leitern hier und noch viel mehr!
Es war sehr heiß, alle waren nass geschwitzt, trotzdem war es lustig 😁. Und das ganze machen wir morgen noch einmal! Dieses Mal ist es allerdings “nur“ ein halber Container, der ankommt.

Gestern haben sich unsere Leiter verschiedene Häuser angesehen. Da war auch ein mögliches dabei. Wenn der Käufer von diesem Haus bzw dem ganzen Gelände die Miete für das neue Haus nur ein Jahr bezahlt, dann ist es definitiv zu teuer.
Am Wochenende treffen sie sich mit dem Eigentümer und vielleicht ergibt sich da noch etwas. 

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24.11. (in einem Monat ist Weihnachten - die Zeit vergeht viel zu schnell!)
Heute kam der andere Container an. Zum Glück war es dieses Mal nicht so spät, wir waren schon um 22 Uhr fertig! Es kam unglaublich viel Essen an. Ich hab noch nie so viele Nudeln und vor allem noch nie so viel Joghurt-Milch-Drinks gesehen! Es war unglaublich, es hat gar nicht mehr aufgehört, dass diese Dinge aus dem Container kamen!

Außerdem hab ich heute ein Gebetsanliegen für euch. Wie ich schon erwähnt habe, treffen sich unsere Leiter morgen mit dem Eigentümer von mehreren neuen Häusern, die in Frage kommen. Da entscheidet sich, wie es weitergeht. Betet bitte um Gottes Segen für das Treffen. Betet für unser Leiterehepaar, dass sie mit Ruhe und Weisheit in dieses Gespräch gehen können. Betet für das Herz des Eigentümers, dass es von Gott berührt wird und er unsere Arbeit unterstützen möchte.
Danke.

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27.11.
Das Treffen ist sehr gut gelaufen. Es ist allerdings immer noch nicht raus, ob wir das bevorzugte Haus bekommen. Dafür muss erst Rücksprache mit dem chinesischen Geschäftsmann gehalten werden, wie es mit der Übernahme der Kosten aussieht. Auf alle Fälle ist der Eigentümer der Häuser auch zu Verhandlungen bereit.

Für uns ist es ein wenig schwierig, weil wir keinen konkreten Umzugstermin haben. Es ist (außer in unserem Zimmer 😂) alles eingepackt, was wir nicht mehr unbedingt brauchen. Aber Kleidung, Medizin, Essen, Geschirr, Hygieneartikel und so weiter werden für die 15 Kinder, die Mitarbeiter und natürlich auch für uns noch benötigt. Das wird erst kurzfristig eingepackt werden können.

Sonst geht es uns gesundheitlich gut, wir konnten zum Glück am Wochenende entspannen und Schlaf nachholen. Trotzdem werden die nächsten Wochen stressig werden. Denn auch wenn wir umgezogen sind, wird es im neuen Haus genug zu tun geben. Zudem werden wir die Sachen aus den Containern aussortieren.
Betet doch für viel Kraft, Ruhe, Gelassenheit und Weisheit!

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30.11.
Gestern Mittag hieß es, dass wir nur noch bis nächste Woche Mittwoch (6.12.) Zeit haben ein neues Haus zu finden und umzuziehen. Da sich bei den neuen Häusern noch nichts weiter ergeben hat, wäre das sehr sehr krass gewesen. Aber zum Glück kann ich gewesen schreiben. Denn wir haben gestern Abend einen Anruf bekommen und nun bis Mitte Januar Zeit bekommen. Auf der einen Seite ist das einfach nur eine mega Gebetserhörung. So müssen wir auch nicht in eine temporäre Unterkunft ziehen. (Das ist auch echt nicht einfach. Denn eine rollstuhlgerechte Bleibe,  mit genügend Betten, mit Zimmern für Patienten in Isolation, usw zu finden ist sehr schwer.)
Auf der anderen Seite ist, wie ich schon geschrieben habe, alles eingepackt. Auch fast die komplette Weihnachtsdeko ist weg. Überall stehen Kisten, Koffer und Säcke. Heimisch fühlt es sich nicht mehr richtig an. Ein Weihnachten für die Kinder unter diesen Umständen wünsche ich mir nicht.
Trotz alledem bin ich natürlich froh und sehr dankbar, dass wir mehr Zeit haben. Das nimmt sehr den Druck aus dem ganzen Prozess.

Nun wisst ihr die neusten Entwicklungen. Es tut so gut zu wissen, dass weltweit Menschen für uns beten. 😊

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10.12. 
Ein neues Haus zu finden ist echt schwer! Das größte Problem ist hierbei die Finanzierung. Denn selbst die Miete ist für so ein großes Haus zu teuer. Wir versuchen Menschen und Firmen zu finden, die uns unterstützen. Betet doch dafür, dass Gott die Herzen von den Personen öffnet und ihnen die Notwendigkeit ihrer Unterstützung zeigt.
Außerdem steht der Umzugstermin fest. Ja, ihr habt richtig gehört. Auch wenn wir noch kein Haus haben. Denn der Termin, dass wir am 15. Januar hier raus sein müssen, steht. Wenn sich bis dahin nichts ergeben hat, werden wir in die alte CRU ziehen. (Vor 5 Jahren sind sie dort ausgezogen und in dieses Gelände, in dem wir uns gerade noch befinden, umgezogen.) Es wäre echt eine Umstellung. Das Haus ist viel kleiner und die Kinder hätten viel weniger Platz zum Spielen. Alle Schlafräume sind in der ersten Etage. Da wir auch Kinder haben, die im Rollstuhl sitzen, ist das ein bisschen problematisch. Außerdem müssen Patienten isoliert von den anderen Kindern leben. Dafür ist auch kein richtiger Platz. Das ist dann auch noch gefährlich für die anderen Kinder und auch für uns Mitarbeiter. 
Wie ihr seht, gibt es noch viele offene Fragen. Die einzige Hoffnung, die wir haben, ist Gottes perfekter Plan für uns. Wir können nur in seine Zeitplanung vertrauen. 

Diesen Spruch habe ich gestern gelesen und finde ihn sehr passend für unsere Situation:
Zweifle in der Dunkelheit niemals an dem, was Gott dich im Licht gelehrt hat. (Bob Jones)
Mit dieser Ermutigung möchte ich heute auch schließen. Es gab so unendlich viele gute Momente hier in diesem Haus und Gott hat uns auf vielfältige Weise bewahrt und gesegnet. Wenn es nun an der Zeit ist, ein neues Kapitel aufzuschlagen, dann kann es nur das Beste sein, was unser Vater - vor allem für die Kinder - vorhat.

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Jetzt ist es ein paar Stunden später und schon kann ich euch das neuste Update geben:
Wir haben nun ein Haus ziemlich sicher. Wie schon geschrieben, ist die Finanzierung das Problem. Der Vermieter kommt uns sehr entgegen und wir müssen echt viel weniger an Miete bezahlen als es eigentlich der Fall wäre. Außerdem könnten wir das Haus mit der Miete innerhalb von zwei Jahren abbezahlen und somit kaufen. Dafür sind aber fünf Spender notwendig, die ca. 300 € im Monat für zwei Jahre bezahlen.
Diese gilt es nun zu finden. Ich habe schon geschrieben, dass das in dem Moment das dringende Gebetsanliegen ist. Gerne dürft ihr auch anderen Menschen davon erzählen. So können wir gemeinsam vor Gott treten und um seine Hilfe bitten.
Außerdem muss schnell eine Entscheidung getroffen werden, denn der Vertrag für das neue Haus muss bald geschlossen werden.

Der Herr aber beschützt alle, die ihm mit Ehrfurcht begegnen und die auf seine Gnade vertrauen.
Psalm 33, 18



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16.12.

WIR HABEN EIN NEUES HAUS!!! 😊😊😊

Es ist unbeschreiblich! Gott tut Wunder!

Zwischen dem letzten Eintrag und diesem Update hier gab es nochmal ein "Tief". Der Verkäufer hat gesagt, dass er es nur verkauft und nicht mehr vermietet. Wir hätten niemals das Geld aufbringen können!
Claire, die Gründerin und oberste Leiterin (sie wohnt in Baguio), hat sich in der Zwischenzeit Land für ein "Kinderdorf" angeschaut. Da werden die Kinder in Häusern/Apartments mit den Mitarbeitern wie in Familien leben. Das ist schon lange eine Vision und sie sind nun einen Schritt weiter. Der Mann, welcher Claire das Land gezeigt hat, hat gesehen, dass es Claire nicht so gut ging. Denn logischerweise hat sie die Situation hier bewegt und beschäftigt. So hat sie ihm die Situation erklärt.
Am nächsten Morgen bekam sie einen Anruf von ihm. Er hat die ganze Nacht mit seiner Frau über die Situation der CRU Olongapo geredet und gebetet. Außerdem haben sie in ihrer Stillen Zeit den Impuls bekommen, dass sie den ersten Schritt machen sollen. Und so haben wir nun einen Sponsor, der uns das Haus bezahlt! Ein Mann, der Claire zwei- bis dreimal gesehen hat, noch nie in Olongapo war oder das Haus gesehen hat, hat es von Gott aufs Herz gelegt bekommen uns zu helfen. Wir werden ihn in den nächsten Jahren zurückzahlen. Im letzten Eintrag habe ich geschrieben, dass wir noch Spender suchen, die 300 € im Monat bezahlen. Wir haben sehr viele Zusagen diesbezüglich bekommen. Somit ist es für die nächsten ein bis zwei Jahre gesichert. Einfach unfassbar.

Wir dachten, dass es fast vorbei ist, als wir erfahren haben, dass wir das Haus nur noch kaufen können. Doch ohne diese Information wären wir noch nicht soweit wie jetzt. Manchmal schließt Gott erst eine Tür, damit er die andere öffnen kann. Er hat alles in der Hand.

Wir haben diese wunderbaren Neuigkeiten alle bei der gestrigen Weihnachtsfeier erfahren. Während Claire das alles erzählt hat, hat sie eine Nachricht bekommen, dass vom Verkäufer alles bestätigt wurde. Das ist  einfach mal so Gottes Timing! Einmal das es alle Mitarbeiter persönlich erfahren haben und es niemand z.B. über Facebook erfahren hat und dann das genau in dem Moment wir die Bestätigung bekommen. Einfach unglaublich!

Wir konnten uns das Haus oder besser gesagt die zwei Häuser heute anschauen. Ich bin sprachlos. Sie sind in einem guten Zustand, das eine Haus, mit zwei Apartments, muss nur sauber gemacht werden. Bei dem anderen, welches vier Apartments hat, werden die zwei mittleren zusammengelegt, d.h. die Zwischenwände werden eingerissen. Für die ganzen Arbeiten in den Häusern und auch für den Umzug selbst, haben sich schon einige Leute angemeldet, die helfen möchten. Es ist genug Platz für die Kinder zum Spielen, drin sowie draußen und auch für Patienten in Isolation ist Raum zur Verfügung, sodass sie getrennt von den anderen Kindern leben können.


Im linken Haus (4 Wohnungen) wird die CRU untergebracht werden. Das rechte Haus ist für uns Freiwillige, das Büro, einige Gästezimmer und für den Spiel- und Lernbereich.


Ich kann einfach nur dankbar sein. Es ist ein Wunder, dass wir dieses Haus kaufen können. Sowas kann nicht auf dieser Erde geschehen, das kann nur von Gott kommen. Ich habe einfach keine Worte mehr dafür, was Gott alles für uns tut. Schon die ersten drei Monate unserer Zeit hier, haben wir Gottes Wirken erfahren. Es passieren Dinge, die nur durch Gebet möglich sind. Immer und immer zeigt sich, dass es das Beste ist, wenn man komplett auf Gott vertraut. Natürlich hat man auch mal Zweifel - das ist menschlich. Aber die Herzenseinstellung sollte immer sein, dass wir auf Gottes Plan vertrauen und ihn alles in die Hand geben. Jedes Mal wenn ich zweifel, brauch in nur an die vielen großen und kleinen Wunder denken, die tagtäglich passieren. Jeder versucht hier sein Bestes zu geben, gibt damit Gott die Ehre und dafür werden wir so gesegnet. Einfach nur ein unbeschreibliches Gefühl!

Danke für euer Gebet. Es war eine Zeit mit Höhen und Tiefen und ihr habt sie durch eure Unterstützung im Gebet mehr als bereichert. Danke.
Natürlich gibt es jetzt auch noch weitere Gebetsanliegen:

  • ein schönes Weihnachten in einem Haus voll gepackter Sachen
  • ein stressfreier Umzug
  • genügend Helfer
  • eine gute Umgewöhnung der Kinder an das neue Zuhause


Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen konnte, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.
1. Korinther 2, 9




Danke, dass ihr diese Zeit mittragt. Das hilft uns sehr. 

Liebe Grüße,
Annegret

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